15.01.2010
Berlin, 12. Januar 2010. Die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und PSA (CGZP) hat am 07. und 08. Januar 2010 Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister (AMP) aufgenommen, um einen neuen Flächentarifvertrag abzuschließen. Die CGZP hatte den bestehenden Manteltarifvertrag im September 2009 form- und fristgerecht gekündigt.
In der ersten Verhandlungsrunde sind zahlreiche Punkte diskutiert worden, die von der CGZP in ihrer Forderung im Dezember 2009 an die Arbeitgeber gerichtet worden waren. Obwohl noch keine konkreten Ergebnisse erzielt worden sind erscheinen Kompromisslösungen in zahlreichen Fragen möglich.
Konkret konnten sich die Tarifvertragsparteien darauf verständigen, die sogenannte konzerninterne Arbeitnehmerüberlassung zu verbieten. Es soll im AMP-Tarifvertrag ausgeschlossen werden, dass dieser von Zeitarbeitsunternehmen angewendet werden darf, die Zeitarbeitnehmer ausschließlich an konzerneigene Mutter- oder Schwestergesellschaften überlassen. „Eine solche Tarifflucht, wie sie die Drogeriemarktkette Schlecker betreibt, wird von der CGZP auf das Schärfste verurteilt. Was dort gemacht wird hat nichts mit Zeitarbeit zu tun. In dieser Frage besteht mit den Arbeitgebern Einigkeit und deshalb kann ein solcher Missbrauch durch die Tarifverträge der CGZP zukünftig ausgeschlossen werden,“ so Gunter Smits, Vorsitzender der CGZP.
Ein weiteres Ziel ist es mit dem neuen Tarifvertragswerk größere Rechtssicherheit herzustellen. Deshalb werden künftig auch Mitgliedsgewerkschaften des CGB als Tarifvertragspartner zusätzlich auftreten. Es werden konkrete Schritte verhandelt, die den Abschluss von sogenannten mehrgliedrigen Tarifverträgen möglich machen.
Die CGZP verbindet außerdem mit den Verhandlungen um einen neuen Flächentarifvertrag die Erwartung in der Mindestlohnfrage für die Zeitarbeit weiterzukommen. Die Zeit ist günstig, um jetzt mit allen Arbeitgeberverbänden einen gemeinschaftlichen Mindestlohntarifvertrag auszuhandeln. Die CGZP fordert hierzu vor allem die DGB-Tarifgemeinschaft auf ihre Blockadehaltung aufzugeben und sich mit der CGZP zu ernsthaften Verhandlungen an einen Tisch zu setzen.
(Quelle: CGB - Pressemitteilung)