Tarifinfo Leiharbeit BZA - BZA will Lohnniveau drücken!
25.11.2005
Die Arbeitgebervertreter des BZA, die u.a. die großen Zeitarbeitsfirmen Randstad, Adecco und DIS vertreten, haben sich zum Ziel gesetzt, die Entgelte für Beschäftigte in der Leiharbeit deutlich abzusenken.
In einer Verhandlung am 22. November, in der es eigentlich um das Thema weiterer Zuschläge für Einsätze in bestimmten Branchen ging, packten die Arbeitgeber ein Kürzungspaket auf den Tisch:
- Einstiegslohn von nur 6,30 € (West) für die ersten sechs Monate
- Erhöhung des Ost-Abschlags auf 15 %
- Streichen der einsatzbezogenen Zulagen
Eigentlich sieht der bereits unterschriebene Tarifvertrag Erhöhungen um 2,5 % zum 1. Januar 2006 sowie eine Reduzierung des Abschlags für Ostdeutschland auf 10,5 % vor.
Die Tariferhöhung mit den DGB Gewerkschaften wird von den BZA - Arbeitgebern mit Hinweis auf Billig - Tarifverträge in der Branche mit sogenannten „Christen- Verbänden“ verweigert. Diese sind aber juristisch höchst umstritten und beinhalten nicht akzeptable Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Gleichzeitig boomen in der Branche Umsatz und Gewinn!
Nicht mit den DGB-Gewerkschaften!
Mit den DGB-Gewerkschaften ist so etwas nicht zu machen, wir wollen sozial akzeptable Leiharbeit, nicht aber einen tarifvertraglich legitimierten Rückkehr zu „Schmuddelbedingungen“ und Ausbeutung! Die Arbeitgeber wollen die menschenunwürdigen Billig-Bedingungen der CGB-Verträge, aber weiterhin unter dem „Gütesiegel“ der DGB-Gewerkschaften am Markt tätig werden.
Hierfür stehen IG Metall und die anderen Gewerkschaften im DGB nicht zur Verfügung!
Wir fordern:
- Durchführung der vereinbarten Tariferhöhung zum Ausgleich der gestiegenen
- Lebenshaltungskosten
- Fahrtkostenersatz im Rahmen der steuerlich möglichen Regelungen
- eine gemeinsame politische Initiative gegen die durch den „C“GB ausgelöste Abwärtsspirale in der Leiharbeit
Die Verhandlungen wurden nicht weiter geführt. Nächster Termin ist der 16. Dezember.