09.01.2019
Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister e.V. (BAP) reagiert mit deutlichen Worten auf Äußerungen der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Linke-Landtagsfraktion in Thüringen, Ina Leukefeld, zur Zeitarbeit und Zeitarbeitnehmern. Leukfeld sagte u.a. "Die Wirtschaft muss endlich lernen, dass die auf Dauer keine guten Leute über die Leiharbeit bekommt". Hetz dazu: „Wir sind es gewohnt, dass vor allem die arbeitnehmerfreundliche Linke Zeitarbeitende lieber als Opfer behandelt, statt ihre Anliegen ernst zu nehmen. Jedoch offenbaren die Aussagen der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Linke-Landtagsfraktion in Thüringen, Ina Leukefeld, noch eine ganz andere Geisteshaltung. Dass die Wirtschaft endlich lernen müsse, dass diese auf Dauer keine guten Leute über die Leiharbeit bekommt, so Frau Leukefeld, ist neu und ein heftiger Schlag ins Gesicht der Betroffenen. So geht man nicht mit Arbeitnehmern, die wertvolle Arbeit leisten, um!
Auch ihre pauschale Aussage, die so genannte Leiharbeit sei meist keine Brücke für Beschäftigte in Unternehmen, ist unpräzise und irreführend. Ich rate Frau Leukefeld, Fakten statt Vorurteile für eine qualifizierte Auseinandersetzung mit dem Thema „Zeitarbeit als Integrationsmotor in den Arbeitsmarkt“ heranzuziehen. Ein erster Blick in die Statistik der Bundesagentur für Arbeit von 2018 zeigt: Einem Großteil der ehemals Arbeitslosen gelingt durch Zeitarbeit ein nachhaltiger Zugang zum Arbeitsmarkt: 65 Prozent der vorher Arbeitslosen waren sowohl nach sechs als auch nach zwölf Monaten nach ihrer Beschäftigungsaufnahme in der Zeitarbeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 42 Prozent aus dem Personenkreis der vorher Arbeitslosen wechseln dabei aus der Arbeitnehmerüberlassung nach sechs oder zwölf Monaten zu einem anderen Arbeitgeber einer anderen Branche. Diese Personen konnten sich offensichtlich beweisen und so eine ebenfalls sozialversicherungspflichtige Beschäftigung außerhalb der Zeitarbeitsbranche finden.“
Quelle: BAP
Kommentare (2)
Jürgen Sommer
09.01.2019 15:02 Uhr Antworten
Sehr geehrter Herr Hetz,
danke das Sie es so klar benennen. Ich kann solche Aussagen auch nicht gutheißen. Vorallen, wie Sie schon erwähnten, entspricht es nicht der Wahrheit.
MfG
Jürgen Sommer
Florian Frommann
04.02.2019 11:36 Uhr Antworten
Die Zeitarbeit hat sich in den letzten 20 Jahren stark gewandelt und umschließt mittlerweile wohl nachezu jeden Bereich der deutschen Wirtschaft. Die Aussage, dass Unternehmen über die Leiharbeit keine qualifizierten Mitarbeiter bekommen ist schlichtweg falsch, da Maßnahmen wie Massenentlassungen die Mitarbeiter ja erst in die Zeitarbeit getrieben hat. In der Gastronomie und Hotellerie sowie in der Pflege ist die Situation so, dass die Mitarbeiter kein Interesse mehr an einer Festanstellung in einem Betrieb haben, da die Arbeitsbedingungen (Stress, Verantwortung, Work-Life-Balance etc) in Zeitarbeitsunternehmen viel besser sind.