07.01.2021
Die großen Schlachtbetriebe in Deutschland haben Ihre Stammbelegschaft massiv aufgestockt. Grund dafür ist das seit Jahresanfang geltende Gesetz für bessere Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie. So sind, laut Aussage der Deutschen Presseagentur, beispielsweise bei den Unternehmen Tönnies (Rheda-Wiedenbrück), Westfleisch (Münster) und Vion Deutschland (Buchloe) insgesamt ca. 12.300 Werksarbeiter von Subunternehmen in die Belegschaften der Unternehmen gewechselt.
So kommt Marktführer Tönnies nach eigener Aussage mit den zusätzlichen 6.000 Werksarbeitern auf eine Stammbelegschaft von ca. 12.500 Mitarbeitern in Deutschland. Westfleisch zählt nach der Integration von 3.000 Werksarbeitern nun eine Stammbelegschaft von ca. 7.000 Mitarbeitern. Die Vion-Gruppe hat an ihren 16 Standorten in Deutschland die Belegschaft von 3.000 um weitere rund 3.300 Mitarbeiter aufgestockt.
„Bei dem seit dem 1. Januar gültigen Gesetz haben wir nicht den Eindruck, dass es sich um Kosmetik handelt“, äußerte sich Johannes Specht von der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) der dpa. „Wenn die Branche das jetzt nicht verstanden hat, dass sich etwas ändern muss, dann ist denen nicht zu helfen. Und ändern heißt dann: faire Arbeit, mit Einhaltung der Gesetze und mit Tarifverträgen“, sagte Specht.
Hintergrund: Seit 1. Januar 2021 gilt ein Verbot für den Einsatz von Werksarbeitern im Kerngeschäft der Schlachthöfe im Bereich der Schlachtung und Zerlegung. Ab April 2021 ist auch der Einsatz von Zeitarbeitnehmern - mit Einschränkungen - untersagt. Ausgenommen sind Handwerksbetriebe mit weniger als 50 Beschäftigen.
Quelle: Welt / Bild: depositphotos.com ID: 220829696
Kommentare (0)