Auch Statistik zeigt: immer mehr Pfleger flüchten in Leiharbeit
27.03.2018
Wie bereits mehrfach berichtet, gibt es in der Gesundheits- und Pflegebranche offenbar seit einiger Zeit den bemerkenswerten Trend, dass Fachkräfte aus Festanstellungen heraus in Zeitarbeitsverhältnisse wechseln. Grund dafür sind bessere Arbeitsbedingungen, wie bspw. bessere Planbarkeit der Dienste, geringere Belastung und auch besserer Verdienst. Dazu gibt es nun erstmals offizielle Zahlen. Einem MDR-Bericht zufolge stieg laut Statistik der Landesagentur für Arbeit Sachsen die Zahl der Leiharbeiter in der Branche um knapp 27%. Arbeiteten im Juni 2013 bundesweit rund 22.600 Krankenpfleger, Altenpfleger, Helfer und Spezialisten als Zeitarbeitnehmer, waren es 2017 bereits rund 28.800. Auf die drei mitteldeutschen Länder fällt der Zuwachs in der Krankenpflege mit rund 70% noch deutlich stärker aus. Im Bereich der Altenpflege fällt in Mitteldeutschland der Drang in die Leiharbeit noch deutlicher aus. Laut Statistik der Landesagentur für Arbeit Sachsen gab es in den Jahren 2013 bis 2017 bei jenen Pflegekräften, die sich über Zeitarbeitsfirmen vermitteln lassen, einen Zuwachs von über 100%.
Im Vergleich dazu stieg in diesem Zeitraum die Zahl der Zeitarbeitnehmer insgesamt über alle Branchen um ca. 20%.
Der Chef des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP), Sebastian Lazay, sagte MDR AKTUELL: "Wir sehen uns auch ein wenig als Anwälte der Beschäftigten. Wenn die Pflegeeinrichtung Doppelschichten verlangt, sagen wir Nein." Denn wenn man keine glücklichen Mitarbeiter habe, dann seien sie weg, sagt Lazay.
Quelle: MDR