Bremer Kliniken wegen Kosten für Leiharbeit in Turbulenzen
18.10.2018
Der Bremer Klinikverbund Gesundheit Nord ist massiv in wirtschaftliche Schieflage geraten. Als Grund wird insbesondere "schlechte Personalsteuerung" genannt. Im Zuge der finanziellen Probleme "sei die vergleichsweise teure Leiharbeit [...] drastisch zusammengestrichen worden. Das blieb offenbar nicht ohne Folgen für die Funktionsfähigkeit der einzelnen Häuser. An mehreren Standorten mussten zeitweise Stationen geschlossen werden", schreibt der Weser Kurier. An dieser Stelle und in vielen weiteren Medien wurde ja bereits berichtet, dass es bundesweit in den Reihen der medizinischen Belegschaft einen starken Trend zum Wechsel in die Leiharbeit gibt, da den Beschäftigten dort mittlerweile teils deutlich bessere Bedingungen hinsichtlich Belastung, Arbeitszeitsteuerung und Entlohnung winken. Konkret stellt sich die "schlechte Personalsteuerung" also offenbar wie folgt dar: zuerst bringen einige Kliniken ihr Personal durch Sparmaßnahmen derart an die Belastungsgrenze, dass massiv Personal in die Zeitarbeit flüchtet. Danach sind die Kliniken wegen mangelndem Personal nicht mehr handlungsfähig und müssen es teuer über Personaldienstleister "zurückorganisieren". Dies wiederum führt zu finanzieller Schieflage, deren Folgen den Kliniken ebenfalls die Handlungsfähigkeit raubt - bis hin zu Stationsschließungen. Es bleibt spannend zu beobachten, ob und wie sich dieser Kreislauf unterbrechen lassen wird.
Quelle: Redaktion / Weser Kurier
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