Prognose 2035: Arbeitslosigkeit sinkt - Fachkräftemangel steigt
07.12.2018
Eine aktuell veröffentlichte Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat sich mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr 2035 beschäftigt. Daraus geht hervor, dass sich die Arbeitslosigkeit in Deutschland bis 2035 auf einem historisch niedrigen Niveau von 1,1 Millionen Menschen belaufen wird - außerdem droht eine weitere Verschärfung des Fachkräftemangels.
Die Zahl der Erwerbstätigen wird den Ausführungen zufolge bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts zunächst um über 800.000 Personen auf rund 45,8 Millionen ansteigen. Da die sogenannte „Baby-Boomer-Generation“ dann aus dem Erwerbsleben ausscheidet, wird die Erwerbstätigenzahl danach bis zum Jahr 2035 wieder auf etwa 44,4 Millionen sinken.
Die zunehmende Zahl älterer Menschen wird dafür sorgen, dass das Gesundheits- und Sozialwesen im Jahr 2035 mit einem Anteil von 15,4 Prozent die meisten Erwerbstätigen beschäftigen wird, dicht gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit 15,2 Prozent. Absolut gesehen wird es in den medizinischen und pflegerischen Berufen aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage die stärksten Fachkräfteengpässe geben. Gleichzeitig wird wegen der auch wieder zunehmenden Zahl jüngerer Menschen die Nachfrage nach Erziehungs- und Unterrichtsleistungen steigen.
Auch wenn unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen ein flächendeckender Mangel an Arbeitskräften nicht ersichtlich ist, wird es sehr wohl zu berufsspezifischen Fachkräfteengpässen kommen. Dies wird neben den Gesundheitsberufen vor allem in einigen Berufen des handwerklichen Bereichs oder bei den landwirtschaftlichen Berufen der Fall sein. Bei Berufsgruppen mit breiten Zugangsmöglichkeiten für Personen mit berufsfremder oder ohne berufsfachliche Qualifikationen wird sich hingegen eine hohe Konkurrenz bei der Stellensuche ergeben, bspw. im Einzelhandel, in der Gastronomie und Reinigung oder in der Lagerwirtschaft.
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung