Beschäftigungsdauer sinkt: Linke fordern Kurswechsel - BAP hält dagegen
11.12.2018
Die durchschnittliche Dauer von Arbeitsverhältnissen in Deutschland ist auf 51,2 Monate gesunken. Vor zwei Jahren waren es 53,6 Monate und 2005 noch 58,3 Monate gewesen. Die Linke-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann ruft nach einem Kurswechsel - "zu verlässlichen Arbeitsplätzen statt Leiharbeit und Werkverträgen". Als Ursache für die kürzeren beschäftigungsverhältnisse macht Zimmermann "Projektstellen, Befristungen im früheren Job, Entlassungen und Eigenkündigungen wegen schlechter Arbeitsbedingungen" aus. Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister, hält dagegen: „Kurze Beschäftigungszeiten aufgrund von Befristungen und Zeitarbeit sind unter anderem der Grund für die seit Jahren anhaltende, stabile Arbeitsmarktlage. Ein Kurswechsel, wie ihn die Abgeordnete Zimmermann jetzt fordert, wäre beschäftigungsschädigend und wirtschaftlich nicht nachhaltig.
Vor allem in konjunkturell schwächeren Phasen, verbunden mit Auftragsrückgängen, sichern flexible Jobmodelle wie die Zeitarbeit Arbeitsplätze, Beschäftigung und wirtschaftliche Stabilität, nicht nur für die Unternehmensseite. Zeitarbeitende sind überwiegend unbefristet und sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Insofern ist die Zeitarbeit nicht nur für Arbeitslose und Geflüchtete, sondern auch für Berufseinsteiger ein attraktives Sprungbrett in den Arbeitsmarkt.
Vor diesem Hintergrund ist die für 2019 geplante Abschaffung der sachgrundlosen Befristung, die den gesamten Arbeitsmarkt betreffen wird, das falsche Signal an die Unternehmen.“
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