Grüne fordern Flexibilitätsbonus für Leiharbeiter - BAP: Griff in Mottenkiste
05.05.2020
Die Grünen haben die Forderung nach einem Flexiblitätszuschlag nach französischem Vorbild wieder aufgegriffen. Grünen-Sprecherin Müller-Gemmeke meint, Zeitarbeit wäre dann für die Einsatzunternehmen auch kein Modell mehr, um die Lohnkosten zu drücken, sondern werde zu einem Instrument, „um in Zeiten besonders guter Auftragslage durch einen attraktiven Lohn zusätzliche Beschäftigte zu gewinnen“, so die Grünen-Politikerin weiter. Naturgemäß wenig Gegenliebe fand der Vorschlag auf Seiten der Zeitarbeits-Arbeitgeber. BAP-Präsident Lazay nannte den Vorstoß einen "Griff in die Mottenkiste". Der Vorschlag sei unrealistisch und weder für die Zeitarbeitnehmer noch für die Einsatzbetriebe attraktiv. „Zudem ist es eine scheinheilige Forderung, denn in der Pflege, die ebenfalls stark unter Personalmangel leidet, bietet die Zeitarbeit teilweise sogar attraktivere Arbeitsbedingungen im Vergleich zum Stammpersonal - wofür sie jedoch aus der gleichen politischen Richtung heftig angegriffen wird und Rufe nach Verboten an der Tagesordnung sind“, so Lazay.
Quelle: Welt
Kommentare (9)
J. B. Kerner
06.05.2020 10:51 Uhr Antworten
die Zeitarbeit teilweise sogar attraktivere Arbeitsbedingungen im Vergleich zum Stammpersonal
WOW! Welche sollen das den genau sein?
Ich meine natürlch andere als die bekannten Vorteile wie geringer Stundenlohn, lange Anfahrtswege, fehlende planungssicherheit z.B. bei Uhrlaub etc.
Das einzige Problem dieser Agenturbetreiber ist, wenn Zeitarbeiter zuviel verdienen sinkt die Profitabilität und das ist alles was zählt.
Phönix
12.05.2020 10:10 Uhr Antworten
Ich arbeite für einen Personaldienstleister (Zeitarbeit). Wir zahlen nach IGZ! Wir haben Kunden die ihren eigenen Mitarbeitern keinen Sonntagszuschlag oder Überstunden zahlen - wir zahlen das unseren Mitarbeitern! Wir zahlen auch nach IGZ die Löhne. Wir haben Kunden die Ihren eigenen Mitarbeitern weniger zahlen...... jajaj die böse Zeitarbeit
Phönix
12.05.2020 10:13 Uhr Antworten
pssssssss. die Fahrkosten hab ich noch vergessen :-P
Stammpersonal bekommt keine aber die Arbeiter einer Zeitarbeitsfirma die bekommen das meistens schon
Nippels
06.05.2020 11:14 Uhr Antworten
Dann sollte aber auch das Agenturprinzip wie in Frankreich Anwendung finden. Sprich einen Arbeitsvertrag nur für die Dauer des Einsatzes, ohne soziale Absicherung. Denn dafür wird dieser Bonus schließlich gezahlt. Das nennt man dann Flexibiltät. Ansonsten wird leider immer wieder der Apfel mit der Birne verglichen und es wird unfair.
honk
07.05.2020 09:50 Uhr Antworten
Warum ohne soziale Absicherung? Dieses wird Monat für Monat teuer bezahlt, mit jeder Abrechnung.
Unverständnis
07.05.2020 11:33 Uhr Antworten
@honk Schon wieder nichts verstanden... und nur unqualifiziertes Gelaber. Gemeint ist, dass in Frankreich ein Agenturprinzip in der Zeitarbeit herrscht - da gibt es einen 10%-tigen Zuschlag auf den Lohn, weil die Zeitarbeitsfirma nicht wie in Deutschland regelkonformer Arbeitgeber mit allen Sozialversicherungsbestandteilen ist, sondern nur eine Agentur/Vermittler. Dieser Lohnaufschlag soll also das fehlende soziale Netz ersetzen. Zeitarbeit in Deutschland (Arbeitgeberprinzip) und Zeitarbeit in Frankreich (Agenturprinzip) sind nicht vergleichbar (Äpfel mit Birnen ...).
honk
09.05.2020 21:16 Uhr Antworten
Wäre vielleicht einen versuch wert, sobald die Bezahlung der Zeitarbeit in Lg 1, den Französischem Mindestlohn erreicht hat.
Pantera
11.05.2020 20:14 Uhr Antworten
@honk, wenn man keine Ahnung hat und anscheinend noch zu den Berufsquerulanten gehört, dann sollte man den Ball flach halten. Unternehmerische Fähigkeiten darf man dir getrost absprechen.
Kernerentkerner
07.05.2020 16:56 Uhr Antworten
Hallo Herr Kerner,
ich kann Ihnen versichern, dass viele Zeiterarbeiter in der EG 1 mehr verdienen als die meisten Ihrer Kollegen vor Ort (Mecklenburg-Vorpommern). Wenn man mal in die Produktionsbetriebe im Osten anschaut wird dort häufig nur Mindestlohn gezahlt. Als Leiharbeiter verdient man mindestens 9,88 und somit in der Regel mehr als die Festangestellten vor Ort. LG