28.01.2003
BZA
Bonn, 28.01.2003 – acc. Kurz vor Beginn der ersten Verhandlungsrunde am kommenden Donnerstag zwischen den Tarifkommissionen der Gewerkschaften unter Führung des DGB und der Tarifkommission der Zeitarbeitsbranche unter Führung des BZA sind die Gespräche gefährdet. Der DGB verlautbarte, dass er neben dem BZA auch mit der Interessenvertretung iGZ verhandeln wolle.. Erste Gespräche mit dem kleineren und erst im Januar 2003 als Arbeitgebervertreter anerkannten Interessenverband iGZ haben bereits am 28. Januar 2003 – noch vor dem lange vereinbarten Gesprächstermin mit dem Branchenverband BZA – stattgefunden. Der BZA, der seit über 30 Jahren die Interessen der kleinen, mittleren und großen Zeitarbeitsunternehmen vertritt und als Arbeitgeberverband anführt, empfindet dies als eine Provokation.
Dieses Taktieren der DGB-Gewerkschaften könne nicht ohne Auswirkungen auf die erste offizielle Verhandlungsrunde am 30. Januar 2003 in Hannover bleiben. "Das bringt uns nicht weiter, sondern wirft uns auf die Diskussion formaler Rahmenbedingungen zurück", stellt Jürgen Uhlemann, Verhandlungsführer der BZA, klar. Und weiter: "Damit wird erstens eine einheitliche flächendeckende Tarifvereinbarung in Frage gestellt. Zweitens rückt damit eine zügige Verhandlung mit dem Zielpunkt einer Einigung noch im ersten Quartal des Jahres in weite Ferne."
Uhlemann sieht die Entscheidung der DGB-Gewerkschaften, mit mehreren Verhandlungspartnern der Branche zu verhandeln, als schwierig und einmalig in der Tarifgeschichte an. "Das fängt mit einer Interessengemeinschaft an und hört mit vielen Einzelunternehmen auf", argwöhnt er. Schließlich habe sich der DGB sowie Jürgen Peters für die mächtige IG Metall bereits vehement von bereits abgeschlossenen Tarif-Vereinbarungen auf betrieblicher Ebenen zwischen der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften Zeitarbeit und PSA (CGB) und dem Zeitarbeitsunternehmen Prinz & Partner distanziert. Hier müsse mit einer Elle gemessen werden, fordert Uhlemann. "Entweder DGB und BZA verhandeln als Repräsentanten der Tarifgemeinschaften der Tarifparteien oder wir können gleich auf die betriebliche Ebene gehen."