Personalserviceagenturen - ein Schuss in den Ofen? Den Zeitarbeitsverband MVZ wundert es nicht!
15.08.2003
MVZ
"Das grandiose Scheitern der PSA’s wundert niemanden, der etwas von Zeitarbeit und Arbeitsvermittlung versteht“, so Arnd Schumacher, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der MVZ, Mittelstandsvereinigung Zeitarbeit e.V. „Das gesamte Konzept der Personalserviceagenturen basiert auf mehreren Denkfehlern und gehört in den Papierkorb."
„Jobagenturen bleiben weit hinter ihren Zielen zurück“ titelte z.B. das Handelsblatt am 13. August 2003. Statt 50.000 geplanter Stellen wurden lediglich 6.100 eingerichtet. Überhaupt wurden bisher nur 117 Leiharbeitnehmer vermittelt. Dabei sollten Personalserviceagenturen über Leiharbeit schwervermittelbare Arbeitslose in den Markt integrieren. „Das Ziel des Zeitarbeitskunden ist aber gerade nicht die dauerhafte Beschäftigung, sondern die Arbeit auf Zeit, eben Zeitarbeit,“ so Arnd Schumacher. “Der so genannte Klebeeffekt ist nur eine angenehme Besonderheit der Zeitarbeit und stellt
nicht ihr Wesen dar.“ In der Öffentlichkeit wurde dagegen der Eindruck erweckt, dass Zeitarbeit über PSA’s schwervermittelbare Arbeitslose in Arbeit bringen könne. „Genau das Gegenteil ist der Fall“, sagt Arnd Schumacher, „Zeitarbeitnehmer müssen gerade gut vermittelbar sein. Sie haben Fähigkeiten, die sie am Arbeitsmarkt besonders begehrt machen. Unsere Kunden verlangen mit Recht, dass neben den fachlichen Qualitäten ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Flexibilität und Dienstleistungsmentalität eingebracht wird.“ Das Harz-Konzept, dessen Herzstück die PSA’s sind, ging davon aus, dass Massenarbeitslosigkeit durch schnellere Vermittlungszeiten und durch verstärkten Einsatz von Arbeitvermittlern bekämpft werden könne. „Wenn es an Arbeit mangelt, kann auch der beste Vermittler nichts tun“, sagt Arnd Schumacher. Die Massenarbeitslosigkeit in Deutschland hat
keine individuellen, sondern strukturelle Gründe. „So kommen wir in Deutschland nicht voran.“ Personalserviceagenturen waren und sind ohne die Zuschüsse der Bundesanstalt für Arbeit nicht lebensfähig. Die fehlende Markt- und Sachkenntnis glichen einige PSA-Betreiber durch Tiefstpreise gegenüber den Unternehmen aus. „Zum Glück ließen sich unsere Kunden von diesen Dumpingangeboten nicht verleiten. Eine staatlich subventionierte Wettbewerbsverzerrung können wir aber als Vertretung des Mittelstandes schon aus Prinzip nicht akzeptieren“, so Arnd Schumacher. „Es gibt nicht einen einzigen Aspekt der PSA, den wir als freie Unternehmer der Zeitarbeit nicht besser machen würden. Wir sind die Profis am Arbeitsmarkt“, so Arnd Schumacher.
„Das Scheitern der PSA’s sehen wir von der MVZ als Chance, dass die privatwirtschaftlich betriebene Zeitarbeit weiter an Stellenwert gewinnt.“
Wer ist die MVZ?
Die MVZ ist eine im Januar 2003 gegründete Arbeitgebervereinigung, die den Interessen der kleinen und mittelständischen Zeitarbeitsunternehmen eine Stimme gibt. Die MVZ vertritt zum jetzigen Zeitpunkt bundesweit 145 Mitgliedsunternehmen. Der Zulauf von bisher noch nicht organisierten Zeitarbeitsunternehmen hält weiter an.
Mittelstandsvereinigung Zeitarbeit e.V.
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