Österreich: Leiharbeit hilft Überleben: Bauer als Schneeräumer und Heckenschneider
15.09.2005
Bauern arbeiten immer öfter als Leasing-Personal außerhalb ihres eigenen Betriebs für Unternehmen, Kommunen und Private, um ihr bäuerliches Einkommen zu verbessern. Der Maschinenring erzielt auch heuer mit seinem Personalleasing und mit Serviceleistungen wieder einen steilen Umsatzanstieg von je 25 Prozent, sagte Maschinenring-Obmann Hermann Gahr anlässlich der Jahrestagung in Bad Ischl. 2004 verbuchte man beim Personalverleih ein Umsatzplus von 37 Prozent auf 20 Millionen Euro, beim Maschinenringservice 56 Millionen Euro Umsatz.
Mehr als 3500 Landwirte erbringen für 1360 Unternehmen bundesweit Dienstleistungen im Bau-, Eisen- und Holzgewerbe, in Oberösterreich sind es übrigens am meisten. Die Landwirte erwirtschafteten hier mit Leiharbeit 7,4 Millionen Euro Umsatz.
Bauer als Krankenpfleger
Ein junges Betätigungsfeld ist der Pflegebereich. Durch eine Gesetzesnovelle dürfen auch Leihkräfte als Krankenpfleger eingesetzt werden. Auch der Maschinenring plant, verstärkt Personal an Pflegeeinrichtungen zu vermitteln. Gespräche mit den Trägerorganisationen laufen.
Österreich ist ein landwirtschaftliches Nebenerwerbsland. Knapp zwölf Prozent des bäuerlichen Umsatzes stammen laut Wirtschaftsforschungsinstitut nicht aus Bodennutzung oder Tierhaltung - ein europäischer Spitzenwert.
Während die Erbringung von Dienstleistungen für Nicht-Bauern boomt, sinkt im Maschinenring diejenige von Bauer für Bauer - wie etwa bei Stall- und Erntearbeit auf anderen Höfen- seit Jahren. 2004 erbrachten 76.350 Maschinenring-Landwirte mehr als 7,2 Millionen Einsatzstunden für andere Landwirte.
(Quelle: OÖ Nachrichten)