Die Berliner Koalition kann beim Arbeitsmarkt viel von Österreich lernen
22.11.2005
Es ist dem österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) gelungen, die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit von 126 Tagen auf knapp hundert Tage zu verkürzen und den Anteil der großen Problemgruppe Langzeitarbeitslose von 18, 4 auf 7, 9 Prozent zu verringern. Offene Stellen bleiben nur noch 30 Tage unbesetzt, früher waren es 45. Im Vergleich zu Deutschland sind das Traumzahlen. Hier muss ein Arbeitsloser zum Beispiel im Durchschnitt dreimal so lange warten, bis er vermittelt ist, nämlich 38 Wochen. Und das, obwohl die Bundesagentur für Arbeit rund 15 000 reine Vermittler beschäftigt. Zu Beginn der rot-grünen Herrschaft 1998 waren es 11 000 Vermittler, die allerdings dreimal so viel Arbeitslose vermittelten. Heute sind die gewerblichen Zeitarbeitsunternehmen im Aufwind, sie haben fast 400 000 Arbeitskräfte beschäftigt. Private arbeiten offenbar effektiver als die beamtenähnlichen BA-Leute. Eine Verlagerung auf private Stellenvermittlung wäre eine Lösung, die Österreicher und die Schweizer haben das getan.
(Quelle: Volksstimme)