06.02.2020
Eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass Betriebe nicht, wie häufig vermutet, Kernbelegschaften zugunsten von mehr Befristungen, Zeitarbeit oder Werkverträgen abbauen. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall. Zwischen 2012 und 2017 haben rund 42 Prozent aller deutschen Betriebe mehr unbefristete Arbeitnehmer eingestellt. Dagegen haben nur elf Prozent die befristete Beschäftigung ausgeweitet. Die weit verbreitete Überzeugung, dass unbefristete Arbeitnehmer nach und nach durch befristete ausgetauscht werden, ist also nicht erkennbar. Der Trend geht sogar in die entgegengesetzte Richtung, wie ein Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt: Im gleichen Zeitraum sank die Anzahl befristeter Beschäftigter von 2,64 auf 2,55 Millionen, obwohl insgesamt immer mehr Menschen eine Stelle haben. Und nur rund neun Prozent der Betriebe haben die atypische Beschäftigung erhöht (dazu gehört auch die Zeitarbeit), ohne auch die unbefristeten Stellen auszuweiten. Dafür haben knapp 36 Prozent der Unternehmen mehr normale und keine weiteren flexiblen Verträge abgeschlossen.