12.09.2005
Der Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister e.V. (AMP) hat seine Mitgliedsunternehmen nach möglichen Auswirkungen der so genannten 1-Euro-Jobs befragt.
„Die Ergebnisse unserer Umfrage kann man nur als dramatisch bezeichnen“, sagte der Vorstandssprecher des AMP, Peter Mumme, heute in Berlin. „Dass diese Zahlen herauskommen würden, hat uns selber überrascht.“
Auf den ersten Blick, so Mumme weiter, wirkten die Umfrageergebnisse nicht so erschreckend.
Immerhin hätten auf die Frage, ob die 1-Euro-Jobs zu Stellenverlusten bei den Mitgliedsunternehmen geführt hätten, 59% mit Nein geantwortet. „Wenn ich aber daran denke, dass uns von der Politik immer wieder gesagt wird, dass dieses Arbeitsmarktinstrument definitiv kein versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis verdrängen dürfe, dann ist es schon dramatisch, wenn 37% unserer Mitglieder durch 1-Euro-Jobs Stellen verloren haben.“
Prozentuale Aufteilung über Stellenverluste durch 1-€-Jobs bei AMP-Mitgliedsunternehmen:
59% Keine Stellenverluste
37% Stellenverluste
4% Weiß nicht
Noch schlimmer werde es, betonte Mumme, beim Blick auf die von den AMP-Mitgliedsunternehmen
gemeldeten Stellenverluste. Allein hier seien mehr als 570 sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse verloren gegangen, weil Kunden der Zeitarbeitsunternehmen aus Kostengründen auf 1-Euro-Kräfte ausgewichen seien. „Das ist aber nur die Spitze des Eisberges“, sagte Mumme, „denn bei dieser Zahl handelt es sich ja nur um die Stellenverluste, die uns bekannt geworden sind.“ Betroffen seien dabei fast alle Branchen, besonders zwar der Pflegebereich, die Abfallwirtschaft und der Reinigungsbereich, aber u. a. die Elektrobranche und der kaufmännische Bereich. Von den Unternehmen, die Stellenverluste hinnehmen mussten, so Mumme weiter, hätten sogar
drei Prozent mehr als 50 Arbeitsplätze verloren.
Anzahl der Stellenverluste bei AMP-Mitgliedsunternehmen:
24% unter 5 Stellen
21% 5-10 Stellen
26% 11-20 Stellen
26% 21-50 Stellen
3% mehr als 50 Stellen
„Unsere Umfrage zeigt, dass einmal mehr von der Politik das Kind mit dem Bade ausgekippt wurde. Wenn auf diese Weise weiter Arbeitsmarktpolitik gemacht wird, müssen wir uns nicht wundern, wenn unsere Sozialsysteme endgültig zusammenbrechen. Eine künftige Bundesregierung sollte sich schnellstens von den 1-Euro-Jobs verabschieden, damit in Deutschland nicht noch mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse verloren gehen als ohnehin schon“, so Mummes Resumé.
Berlin, 12.09.2005
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(Quelle: AMP)